Artikel Allgemeiner Anzeiger
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Vom Zweimann-Unterfangen etablierte sich das 24-Stunden-Radfahren zum wahren Sportevent. Wann sprengt die erste Frau die männliche Domäne?

Vor zwei Jahren saßen die beiden zusammen und sagten: „Wir müssten mal was Irres machen“. Und da sowohl Kay Kleinschmidt als auch Benjamin Spallek begeisterte Radler sind, war die Idee schnell geboren: „Wie wäre es, wenn wir 24 Stunden am Stück mit dem Rad fahren?“. Die Idee begeisterte die beiden so sehr, dass sie den Gedanken umgehend in die Tat umsetzten. Das war im Jahr 2003. Außer den beiden Ideengebern konnte sich (vorerst) weiter niemand für dieses kräftezehrende Unterfangen erwärmen.

Ein Jahr später war die Situation schon eine andere. Da gab es ein Begleitfahrzeug, dessen Crew ein Auge auf die nun schon größere Schar der 24-Stunden-Radler hatte. In diesem Jahr war Ende Juli Termin für die dritte Tour über einen ganzen Tag. Die Organisatoren, also Tourväter bereiteten sie akribisch vor: teilten Begleitfahrzeuge ein – für den Notfall ausgerüstet und mit Verpflegung bestückt. Insgesamt acht tatenfrohe Radler und eine sechsköpfige Crew mit zwei Begleitfahrzeugen stürzten sich am vorletzten Juli-Samstag ins diesjährige Abenteuer.

Treffpunkt war in tiefer Nacht der Alte Schlachthof, und vier Uhr früh ging es bei leichtem Nieselregen Richtung Günthersleben. Drei Stunden später machte der Tross an der Talsperre Heyda Station – da wurde erst einmal das Frühstück gereicht. Die Tourväter blieben realistisch. Bei allem sportlichen Ehrgeiz, zur Qual soll die Tour nicht werden. So stehen am Ende der 24 Stunden auch „nur“ etwas mehr als dreizehn Stunden Fahrzeit auf dem elektronischen Zähler.

In diesem Jahr führte die Strecke über Gräfinau-Angstedt und Paulinzella nach Rudolstadt, über Kahla nach Jena, dann nach Weimar und schließlich über Erfurt zurück zum Ausgangspunkt. Die Tour verlief ohne größere Probleme, berichtet Kay Kleinschmidt. Nur auf dem Weg durch ein Waldstück bei Paulinzella endete der Weg abrupt. Auf der Suche nach einem Ausweg verlor sich die Gruppe kurzzeitig aus den Augen. Doch in Paulinzella fanden sich alle wieder zusammen.

„Angenehm sind die Begegnungen mit anderen Radfahrern“, erzählt Tourvater Kleinschmidt. „Die anderen Radfahrer auf der Piste waren immer für einen Spaß zu haben.“ Unvergesslich auch die Begegnung mit der „fliegenden Oma“, die nur dank Windschatten und gebündelter Kraft aller Biker eingeholt werden konnte.

Die Tour für 2006 ist schon in Planung. Und da erwarten Kay Kleinschmidt und Benjamin Spallek endlich die erste weibliche Radfahrerin, die sich auf das Abenteuer 24 Stunden mit dem Rad durch Thüringen einlässt.
 
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31.07./01.08.2010
24-Stunden-Tour 2010
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