Auf gings mit Gebrüll, naja zumindest mit dem Fahrrad.

Die Tour zum 7. Mal, mit 7 Bikern inklusive einer Bikerin am Start. In einer leicht dezimierten Radlergruppe starteten wir  gegen 4 Uhr in Begleitung eines Crewfahrzeuges mit 2 netten Begleitdamen in Richtung Kyffhäuser.  Es lag eine weite Strecke vor uns, laut Plan, und bekanntlich werden die Strecken während so einer Tour eher länger als kürzer. So radelten wir die ersten Stunden über Molschleben und Gierstädt bis nach Herbsleben. Dort trennten wir uns beim Sonnenaufgang kurzzeitig von der Crew. Sie sollten uns zum baldigen Frühstück in Sömmerda mit Brötchen versorgen. Wir Radler nahmen den Weg bis Sömmerda über Radwege in Angriff. Es war kalt, sogar sehr kalt, für Anfang August. Doch hatten sich alle mit entsprechend wärmendem Equipment versorgt, bis auf einen. Frostbein-Kay trotzte der Kälte, man sollte meinen nach 6x Tour wüsste er es besser. :) Letztendlich waren aber alle dankbar für die wärmenden Sonnenstrahlen. Die frühe Tageszeit vertrieben wir uns auf dem Rad mit intensiven Gesprächen und vielen Blödeleien und wie üblich zur Tour natürlich mit Strampeln.

Angekommen in Sömmerda trafen wir wieder auf unsere Crew und der nächste Stopp, das Frühstück wurde geplant. Es trennten uns nur noch gut 10 km von der 1. Mahlzeit des Tages. In Leubingen, einem kleinen Dorf im Kreis Sömmerda ließen wir uns auf einem Dorfplatz nieder. Begleitet von zahlreichen Glockenspielen nahmen wir unser Frühstück zu uns. Der Tisch war reich gedeckt und auch an Gesprächsthemen kam so einiges auf den Tisch. Speziell das Glockenläuten wird wohl kein Tourteilnehmer so schnell vergessen ohne ängstlich zusammen zu zucken :).
Gegen 9 Uhr ging es schließlich weiter, endlich haben wir auch den unscheinbaren Unstrut-Radweg entdeckt und folgten diesem bis Oldisleben. Auch in dieser Zeit waren wir Biker allein unterwegs. Die Strecke führte uns am Fluss entlang durch das relativ flache Land. Dadurch ging es zügig voran und die Crew musste nicht lange warten bis wir am nächsten Treffpunkt angelangt waren.  Anschließend führte uns der Weg nach Ichstedt an den Fuß des Kyffhäuser. Dort trennten wir uns vorerst das letzte Mal von der Crew, um sie später am Barbarossadenkmal wiederzutreffen. Eine Stunde maximal, das reicht doch bis zum Denkmal, so dachten wir. Aber die Strecke lehrte uns wieder einmal etwas anderes. Der Anstieg nahm lange kein Ende und auch das Denkmal entzog sich unseren Blicken. Als wir das Denkmal zum ersten Mal zu Gesicht bekamen mussten wir feststellen, dass uns noch einige Kehren und Bergrücken von ihm trennten. Über abenteuerliche und nach Federweg flehende Singletrails gelangten wir schließlich zur Mittagszeit, nach ca. 1,5 Stunden Aufstieg, zum Barbarossa-Denkmal. Martin S. war als Erster oben, und nochmal oben, denn er trennte sich bereits im Vorfeld, ohne große Worte, von der Gruppe und bezwang den Berg allein.
Eine Bratwurst, einen Anstieg und viele Gruppenfotos später nahmen wir den Weg hinunter zum Stausee in Kelbra in Angriff. Die Radlergruppe teilte sich in Waldundwiesenbiker sowie Teerstraßengenießer. Heil  angekommen sind alle am Stausee, nach wieviel Kehren und Treppen auch immer. Der Stausee bot uns daraufhin beste Bedingungen, über 25 Grad Außen-temperatur, kühles Wasser, harte Treppen und weiches Gras. Es wurde geschwommen, geschlafen und gegessen. Zur Kaffeezeit verwöhnte uns die Crew mit selbst gebackenem Kuchen und bereitete uns so auf die gut 140km bis ins heimische Gotha vor. Die Hälfte der Tourzeit hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits überschritten. In den nächsten Stunden galt es Kilometer zurückzulegen. Es gab nur wenige, kurze Zwischenstopps bis wir schließlich gegen 19 Uhr Wiehe erreichten. Dort wollten wir das Abendessen zu uns nehmen. Schnell war ein geeignetes Lokal ausgemacht und Pizza und Döner wanderten in die hungrigen Mägen. Nach dem Essen wechselten Katrin, aus der Crew, und Steffi ihren Sitzplatz. Nun fuhr Katrin nach gut 156 km auf dem Bike und es ging gleich los in Richtung Himmel. Lange fuhren wir Bergauf bis uns endlich die ersehnte Abfahrt erwartete. Diese entschädigte uns alle für die Strapazen. Auch die folgenden Stunden legten wir viele Kilometer zurück. Das große Ziel, Erfurt, rückte immer näher. In Schwerstedt stoppten wir noch einmal, um uns zu verpflegen, was einige Biker aber durchaus jeder Zeit auch auf dem Bike taten, und uns für die Nacht mit warmer Kleidung auszurüsten. Gegen 22 Uhr starteten wir in die letzten 22km bis nach Erfurt. Dort angekommen, um circa 23.15 Uhr versorgten wir uns mit frischem Kaffe vom nicht genannten Versorger und machten uns anschließend auf den Weg in Richtung Domplatz. Hier stand das traditionelle Gruppenfoto auf dem Plan. Katrin und Steffi wechselten außerdem wieder ihren Einsatzort, gut, dass ein Ersatzbike immer dabei war. Wir lagen bisher gut in der Zeit und radelten kurz nach Mitternacht los, zum Zielort Gotha. Begleitet vom Crewfahrzeug, als Lichtspender und Aufmunterer ging es zügig voran. Die Tour ließen wir noch einmal Revue passieren und die Zeit verging wie im Flug. Kurz vor 2 Uhr passierten wir bereits das Ortsschild in Gotha und Martin, Frank und Michael nahmen am Ostbahnhof ihre Heimreise in Angriff. Der Rest der Truppe radelte weiter bis zum Kaufland, packte aus und verabschiedete sich dort. So schnell ging wieder eine Tour zu Ende.

Auf die über 240 zurückgelegten Kilometer mit über 1700 Höhenmetern kann jeder Touri zu Recht stolz sein. Es war die längste Tour, seit 2003, auch wenn das Höhenprofil bereits mehrmals zackiger ausfiel.
Es war eine sehr schöne, vor allem sonnige, gemütliche, dennoch anstrengende und lustige Tour.  Wir hoffen natürlich auch im nächsten Jahr wieder auf alle diesjährigen Teilnehmer, sowie einige Stammtouris, die diesmal nicht dabei waren, zählen zu können.

 
news
31.07./01.08.2010
24-Stunden-Tour 2010
Infos u.Bilder sind online
 
tourveranstalter (ab 2008)

kontakt
24-stunden-touren