Das Motto der 24h Tour 2004 lautete ganz klar FUN, FUN, FUN. So verwunderte es nicht, dass die Strecke neben zwei geplant schweren Anstiegen und Abfahrten, lange Fahrten durch noch längere Täler vorsah. So sah auf der Karte alles recht leicht aus. Scheinbar ist es aber nicht so wichtig jeden kleinen „Hügel“ in einer Straßenkarte einzuzeichnen, jedenfalls verschwieg die Karte uns so einiges. Es folgte ein recht ruhiger Trip bis zum nächsten Streckenpunkt Meiningen. Dort angekommen, war ein Halt und eine längere Pause beim ungenannten inoffiziellen Versorger natürlich nicht zu vermeiden. Nach vielem Dummschwatzen, Rumblödeln und Sattelwechseln setzte sich der Trupp Richtung Schleusingen erneut in Bewegung. Laut Karte stand uns ein langes Tal bevor dessen Endpunkt durch Schleusingen markiert wurde. Aus Meiningen heraus jedoch führte uns erst einmal ein nicht zu verachtender Berg. Es ging weiter in einem einzigen Auf und Ab durch das „Tal voller Hügelchen“. Diese „Hügelchen“ entpuppten sich dabei als so steil, dass man sich beinahe genötigt sah, aus seinem zum Glück nicht vorhandenen Rucksack eine Bergsteigervollausrüstung zu zaubern. Doch jeder erklomm diese „Hügelchen“, wenn auch teilweise in Gängen, die einen vermuten ließen alles zu tun, nur nicht voran zu kommen. In Schleusingen wurde erst einmal eingekauft und wieder eine längere Pause bei unserem ungenannten Versorger eingelegt. Auch ein 2. Begleitfahrzeug vervollständigte wieder die Gruppe. Unser nächstes Ziel hieß Ratscher Stausee. Es hat gedauert! Doch wir haben ihn gefunden. Nachdem die Parkplatzgebühr entrichtet worden war, dauerte es auch nicht lange, bis alle auf den Decken saßen und begannen „rumzublubben“. Als die Gruppe jedoch anfing zu „quaken“, „muhen“ und zu „kleffen“ hielt es die Begleitung für besser aufzubrechen. Das zweite Highlight stand vor der Tür. Es ging zurück über den Rennsteig nach Ilmenau. Das Teilstück führte uns durch ein Tal (diesmal aber ohne „Hügelchen“), durch ein paar verschlafene Dörfer bis an den Fuß des Berges, von wo an es recht lange und kontinuierlich bergauf ging. Es war nicht schwer, sich in eine Voralpenlandschaft versetzt zu fühlen. Doch auch hier gab es niemanden, der absteigen wollte oder auf eine Pause drängelte. Der Wille, die 24 Stunden durchzuhalten, peitschte alle Fahrer an ihre Grenzen. Auf dem Kamm angekommen wurde erstmal gut gespachtelt und wie die ganze Zeit natürlich rumgealbert. Frisch gestärkt ging es weiter auf dem Kamm durch zwei kleine Ortschaften. Die erhoffte Abfahrt ließ dann aber selbst nach den Dörfern noch eine ganze Weile auf sich warten. Diese Zeit überbrückte man durch Windschattenfahren und Möchtegernkreiseln. Nach dem wirklich langen Geschwindigkeitsrausch stand der neue Rekord. 80,1km/h ließ der Tacho verlauten. Der Rekordhalter… blieb der alte. Obwohl Doping mit einer größeren Übersetzung nicht auszuschließen ist – doch das entscheiden die Tourkontrolleure :). Mit Ilmenau war nun auch das nächste Etappenziel erreicht. Nach einer kurzen Verschnaufpause mit zitternden „Abfahrtsbeinen“, rasendem Herzschlag und Massen an Adrenalin im Blut ging es auf in Richtung Arnstadt. Die Berge lagen hinter uns, dachte jeder, oder hofften wir es nur? Ich weiß es nicht. Fakt ist, dass jegliche Illusion noch im Stadtgebiet von Ilmenau von einer weiteren Asphaltwand genommen wurde. Der anschließende Teil der Strecke führte uns durch viele kleine Dörfer, an Feldern vorbei und direkt in den Sonnenuntergang. Ein paar letzte Fotos bei Tageslicht an einem Rapsfeld bildeten den Rahmen für die Pause vor Arnstadt, welches wir zum Einbruch der Dämmerung erreichten. Auffallend war zu dieser Zeit, dass die Gruppe ruhiger wurde, man bemerkte erste Ermüdungserscheinungen bei allen Beteiligten. Trotz alledem wurde immer wieder durch Einzelne versucht, die Erschöpfung durch Tempoforcierung zu übertuschen. Sicher vor hinterhältigen Sprüchen und Sticheleien war man dabei nie :). Der Ruf nach einer längeren Pause und neuer Nahrung wurde indes immer lauter. So entschloss man, bis nach Erfurt zu fahren und dort die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Die bevorstehende Pause beflügelte jeden Fahrer nochmals, so ging es recht zügig voran. Vielleicht zu zügig, so fragte ein Fahrer eines Begleitfahrzeuges, ob er sich in unseren Windschatten hängen dürfe. Hm gut, könnte auch sein das er Windschatten spenden wollte. Genaueres weiß man nicht. Erfurt erreichten wir pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit. Hier trennten wir uns dann das erste und einzige Mal von den Bikes, sie mussten zusammengeschlossen hinter der Thüringenhalle die nächsten zwei Stunden ausharren. Wir setzten uns in die Autos und überfielen Tesses Oma, nagut, besser gesagt ihr Bad. Nach einem Schwung Wasser im Gesicht ging es weiter zu einer Insider-Pizzeria. Am Schlachthof erwartete uns unsere Crew, die nichts Besseres zu tun hatte, als zu schlafen :). Die Tour war an sich vorbei, über 230km abwechslungsreicher Streckenabschnitte lagen hinter uns! Es waren alle durchgefahren, keiner gab auf und es brach sich ausnahmsweise mal niemand den Arm, auch wenn es genug Möglichkeiten dazu gab. Man ließ die Tour gemeinsam Revue passieren. ES WAR EINMALIG, lautete die einstimmige Meinung. Schließlich setzten sich alle in Richtung Bett in Bewegung. Martin und Frank nach Günthersleben, Kay zum Galbergweg, Matthias B. nach Gräfenhain, Ben nach Tambach-Dietharz, Martin T. zurück nach Erfurt, Matthias T. zum Hauptmarkt und Susanne ins Gothaer Westviertel (nun gut, sie bewegte sich nicht selber). Und was lernen wir aus der Tour? Na ja, sicher jeder etwas anderes, aber eines haben wir alle zusammen gelernt: „Im Zweifelsfall ist der Weg der uns bergauf führt IMMER richtig!“. Und so viele Hochs und Tiefs wie wir in 24 Stunden erlebt haben macht manch einer in einem ganzen Leben nicht durch. :) |
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